Goethes Harz
6. Juni 2015
Wie sie schnell vorüber rücken.
Und die Klippen, die sich bücken.
Und die langen Felsennasen,
Wie sie schnarchen, wie sie blasen."
So setzte Goethe in seinem "Faust" den Schnarcherklippen ein Denkmal.
Waren sie damals im windumtosten Harz eine unheimliche Felsenansammlung, so vergnügen sich heute Freizeitkletterer an den Wänden und rufen: "Gisela, mehr Seil!" Die Poesie des Augenblicks hat sich schon sehr gewandelt.
Winden sich aus Fels und Sande,
Stecken wunderliche Bande,
uns zu schrecken, uns zu fangen.
Aus belebten derben Masern,
strecken sie Polypenfasern
Nach dem Wandrer."
Goethe "Faust 1".
Das Elendstal, durch das sich die Bode durchgurgelt ist ein kleiner kühler Dschungel mit deutlichen Hinweisen auf die Anwesenheit des Mephistoteles des Goethischen Faust. Und selbst, wer den Faust nicht so deutlich auf der Pfanne hat, spürt in diesem Tale einen deutlichen Mystizismus. Für alle anderen ist das Tal auch wahlweise einfach nur wildromantisch. Das genügt ja oft genug.
Am Eckerstausee
7. Juni 2015
Analoges Wandern
7. Juni 2015
Richtig. Ihr werft Euch trommelnd auf den Boden und heult, dass ihr die ganze Wanderung nun völlig umsonst gemacht habt. Alle Eindrücke und Erlebnisse futsch, weil ihr nicht wisst, wie viel Kilometer ihr gelaufen seid.
In der alten Zeit, als das Denken noch nicht digital war, hatten die Menschen andere Messmethoden.
Nehmt Euch das Strickzeug Eurer Mutter, so sie diese Kunst noch beherrscht oder das von Oma oder einen Bindfaden, der nicht dehnbar ist. Legt mit dem Bindfaden die Wege auf der Wanderkarte aus. Dafür müsst Ihr Euch aber erinnern, wo ihr alles lang gekommen seid. Am Ende der nachgestellten Kartenroute messt ihr die Länge des Fadens. In unserem heutigen Fall 82 cm. Dann betrachtet ihr den Maßstab der Karte, in unserem Fall 1:50000. 1 cm entspricht also 500 Meter auf der Karte. Die Rechnung ist in diesem Fall einfach. Ihr müsst nur durch 2 Teilen. Ergibt 41 km. So einfach ist das.
7. Juni 2015
An der Ilse
So der olle Heine. Was er nicht wusste: die jungfräulich schöne und reine Ilse, wurde unten in Ilsenburg als Abwasserrinne der Kupferhütte benutzt.
Doch hier oben, unterhalb des Brockenbetts ist sie von einer klaren Reinheit, bei dem der Betrachter vor Entzücken den Mund hält.
Gesendet von meinem Hosentaschenfernsprechapparat.
Historische Bilder - Harz mit grünen Bäumen
7. Juni 2015
Hier seht ihr ein paar vor Gesundheit strotzende grüne Nadelbäume vor einer Totholzregion. Einige Bereiche des Waldes im Harz sehen tot aus. Da es eine von Menschen geschaffene Monokultur ist, sind die Wälder anfällig für Krankheiten. Andererseits leben auch Bäume nicht ewig. Man fragt sich manchmal angesichts dieser Totholzregionen, ob sich die Bäume nicht nur einfach in Waldfriedhöfe zurückziehen, um zu sterben. Machen Elefanten ja auch.
Zum Hexenhaus: zweiter Baum rechts. Bitte lassen Sie keinen Müll liegen.
Schierke - Übersicht
6. Juni 2015
Der Brocken
16. Juni 2015
Was sich von Ferne als attraktives Sehnsuchtsziel ausmacht, ist von Nahe eher ein kahler, hässlicher Pickel. Der Brocken, auch Blocksberg genannt, verfügt über Hotel, Wetterstation, Harzbahnstation und Imbissbuden. Und einen Ausblick, der grandios ist.
Wer ihn mit dem Fahrrad erklimmt, sollte ihn nicht unterschätzen. Es sind von Schierke aus gerade mal 400 Höhenmeter auf knapp 10 Kilometer. Also nichts Besonderes. Doch ein paar gemeine Steigungen hat er schon. Dazu kommt immer mal kräftiger Wind. Sehr groß sind die Herausforderungen mit wandernden Touristen. Besonders wenn, wie mir heute passierte, eine Hundeleine über den ganzen Weg gespannt ist, während Frauchen in die andere Richtung unterwegs ist. Steuerkünste sind gefragt.
Heine war hier oben, genau wie Goethe. Beide haben ihr Denkmal auf dem Berg.
Wandern mit Hindernissen - Downhill
8. Juni 2015
Ich hatte heute reichlich Mühe an einigen Stelle zu Fuß bergab zu kraxeln, ohne mir die Beine zu brechen. Der Weg von der Leistenklippe – oder hieß die Leistenbruchklippe? - war von einigen Strecken geprägt, an denen quasi kein Boden mehr vorhanden war. Nur weggespülte und ausgefahrene schlammige Erde. Das war der Moment, an dem ich mich wieder kleingeduckt in die Botanik retten musste, weil Downhill Wald- und Wiesenkasper auf Wanderwegen, die bereits für Wanderer als anspruchsvoll deklariert sind, heruntermarodierten. Der Letzte mit dem bemerkenswerten laut gebrüllten Hinweis: "Weg da. Bremse." Wir haben ihn nicht wiedergesehen und hoffen, dass sich seine Verletzungen in Grenzen halten. Lediglich seinen Tacho haben wir gefunden.
Wandern im Harz
15. Juni 2015
Querbahnidylle im Ostharz.
Über das Hochmoor kommt man am besten gut beplankt.
Das Leben findet einen Weg.
Das Angenehmste am Hexentanzplatz in Thale ist seine Aussicht. Man schaut weit ins Land und lässt für einen Moment den ganzen Horror hinter sich, den der moderne Kommerz diesem Ort angetan hat. Rummel, Pommesbuden, Selbstbedienungskneipen mit lauter Schlagerbeschallung und ein Parkplatz, der Reisebussen genug Raum lässt, Hunderte von Touristen auf dieses Stück Land auszukippen. Vom eigentlichen Hexentanzplatz ist nicht viel übrig, als ein kleines Felsenplateau mit Aussicht hinter einer Gaststätte. Verkleinerung der namensgebenden Attraktion auf ein nur wenig störendes Mindestmaß.
Die Wetteraussichten
8. Juni 2015
Kräutergarten
9. Juni 2015
Als zusätzliches Bild gibt es noch ein Blick auf des Autors eigenes Kräuterbeet, nur um die eigene Affinität zum Thema Kräuter zu untermalen.
Gesendet von meinem Hosentaschenfernsprechapparat.
Wernigerode
10. Juni 2015
Mich zumindest.
Die Roseburg und Ballenstädt
13. Juni 2015
Kurz vor Ballenstedt am Nordrand des Harzes steht mit der Roseburg ein kleines Juwel im Grün der Wälder. Dieses kleine schmucke Privatanwesen, das alt wirkt und doch jünger ist, als es sich präsentiert, erbaute der Berliner Theaterarchitekt Bernhard Sehring in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts. Bis 1925 hatte er seinen kleinen Sommersitz zu einer bewohnbaren Einheit aus Bau- und Gartenkunst gestaltet. Heute ist es eine Parkanlage von eleganter und verspielter Schönheit in der man Lustwandeln, Konzerte anhören oder mit romantischen Ansichten gut angerichtetes Eis essen kann. Und Feuersalamander sieht man auch.