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Unter dem blauen Himmel der Provence

"Beeile Dich nicht! Sonst verpasst Du alles."
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Peter Mayle

 

Vielleicht gibt es auch anderen Ortes schöne und faszinierende Himmelsfarben. Doch hier in der Provence besitzt er ein Blau, das mich immer wieder fasziniert. Manchmal macht dann die Hitze zu schaffen. Oder der Wind. Der Mistral, der durchs Rhonetal fegt und über den Ventoux streichend in die Provence einfällt, reinigt den Himmel. Er ist kalt und besitzt Geschwindigkeiten, die, wie der Provencale sagt, "einem Esel die Ohren vom Kopf fegt". Und das bekommt man ganz besonders an den Bergflanken des Luberon zu spüren.

Das tut der Schönheit dieses Landstriches keinen Abbruch. Wollen Sie wissen warum?

Dann folgen Sie mir:

Luberon
St.Martin de Castillon 
Ein Steinhaus in St.Martin
Radfahren im Vaucluse

 

Radfahren im Luberon

Für Freunde der schweißtreibenden Selbstbestätigung bietet die Provence und besonders das Vaucluse ein reichhaltiges Feld für allerlei Versuche seine Grenzen auszuloten.
Während meine Herzdame das Radfahren besonders dann liebt, wenn eine leicht abschüssige Ebene zwischen blühenden Raps- oder noch besser Lavendelfeldern zu bewältigen ist, wächst mir ein leicht abwesendes Grinsen im Gesicht, wenn ich einen längeren Anstieg vor mir weiß. Ich empfinde es nicht als Qual, sondern als eine fast meditative Form des Ausdauersports. Tempo ist dabei nicht so wichtig, aber ankommen, das will ich schon. Die Herzdame jedoch begann bisher bei 3 Prozent Steigung bereits grantig zu werden. Alles über 5 Prozent war eine persönliche Beleidigung. Sie schimpfte wie ein Rohrspatz über den Kackberg. Mittlerweile fährt sie elektrisch und zwitschert wie ein Vögelchen, während sie entspannt an mir vorbei den Anstieg hinauf radelt und sich an einer Landschaft freuen kann, die sie vorher vor Anstrengung nicht wahrnehmen konnte. Ich atme mich derweilen laut und gleichmäßig die Steigung hinauf und folge einem inneren Mantra, das begleitet wird von der steigenden Frequenz der Schweißtropfen, die von meiner Radmütze tropfen.

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Ein Steinhaus in St. Martin

Das Haus, in dem wir für ein paar Tage wohnen dürfen, steht wenige Meter von der Dorfkirche entfernt an einer Ecke. Man muss einen steilen Anstieg voller ungleichmäßiger Stufen hinauf, um bis zur Tür zu gelangen. Das alte Steinhaus ist wie die meisten Häuser eher hoch, als breit. Stufen steigen ist selbst dann angesagt, wenn man nur in den Keller will. Das Haus selber besitzt drei Etagen. Im Erdgeschoß befindet sich ein dunkles Wohnzimmer mit großem Esstisch, einem alten Kamin und einem kleinen Nebenraum, in dem allerhand Kram lagert, wie rostige Boulekugeln, ein paar Gläser, Vasen und Geschirr. Außerdem steht dort ein Tischchen, dessen Tischplatte aus einem Schachbrett hergestellt wurde. Es ruht neben einem Fenster, das nur mäßig Licht spendet. Ein bequemer Liegestuhl lädt ein, seine ruhigen Minuten zu verbringen.

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St. Martin de Castillon

St. Martin de Castillon liegt etwa 450 Meter hoch. Es ist ein kleines Dorf, das sich an eine Bergflanke schmiegt, direkt gegenüber des Grand Luberon, auf der anderen Seite des Flüsschens Calavon. Alle Häuser sind steinalt und sehen auch so aus. Das liegt an ihrer Bauweise. Es sind Feldsteinhäuser. Selbst neuere Bauten, kleine Anwesen werden kompakt gebaut, manche aus Ziegeln andere aus Beton und am Ende kommt als Verputz eine dicke Schicht Feldsteine aussen ran. So kann man selbst einen Neubau attraktiv machen in einer Gegend, die zu allererst mit dem Charme des Rustikalen angibt.
Da St. Martin ein Bergdorf ist, kann man kaum mit flachen Gehwegen und angenehm befahrbaren Straßen rechnen. Vier kleine Parkplätze besitzt das Dorf, eine etwas breitere befahrbare Straße, die unterhalb des alten Dorfkerns am Ort vorbeizieht und eine weitere die hinauf und dann ins Nachbardorf Caseneuve führt.

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Luberon

Der Luberon liegt wie eine riesige Echse unter der Sonne der Provence. Wenn ich ihn mir in seiner Länge betrachte – und einen beträchtlichen Teil von diesem schmalen Höhenzug sehe ich von der Dachterrasse des Hauses, in dem ich auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Flüsschens Calavon meine Ferien verbringe direkt vor mir liegen – dann sehen die tief eingeschnittenen Bergflanken des Grand Luberon tatsächlich aus, wie die Rippen und Schuppen eines Chamäleons.

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