Wenn man den Nordumfluter überquert, kommt man, so man den halbwegs unverstellten Wanderschildern folgt nach Straupitz. Dort gibt es eine schöne Kirche im Schinkelstil (siehe Blogbeitrag) und eine Holländermühle.
Dieses technische Denkmal ist weitgehend betriebsbereit
und ist in der Lage als Kornmühle, als Ölmühle und als Sägemühle zu arbeiten. Der Betrieb läuft in etwa wie vor 100 Jahren – mit Einschränkungen und Verbesserungen. Die Kornmühlezeigt den ganzen Weg von der Lieferung des Korns, bis zur Fertigstellung verschiedener Mehlqualitäten. so kann man durch die alte Mühle klettern und anhand der alten Mühlentechnik einen Eindruck vom harten Tagewerk eines Müllers bekommen. Die alten Maschinen faszinieren und zu besonderen Anlässen wird die Mühle auch als Schaumühle in Betrieb genommen, um live zu zeigen, wie alles funktioniert. Interessante, wie beängstigende Maschinen stehen dort zur Ansicht.Man denke nur an das Ende von Max und Moritz oder betrachte sich eine Maschine mit dem Namen Sackklopfer.
Im Moment allerdings steht das Mühlwerk still, denn ein Flügel muss zur Reparatur nach Holland.
Im Keller befindet sich die Ölmühle, die aus Leinsamen Leinöl herstellt. Im Handbetrieb und kaltgepresst. Das ist ein ziemlicher Aufwand und ebenso kompliziert, wie die Mehlherstellung. Da Rührwerk und Druckerzeugung konstante Kraft benötigen, hat man schon in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf Elektrobetrieb umgestellt. Trotzdem sind die Maschinen beeindruckend und die Qualität des handgefertigten kaltgepressten Leinöls bemerkenswert. Manche mögen das Öl vielleicht nicht. Für mich, der ich mit dem Öl aufgewachsen bin, ist ein gutes Leinöl Goldwert. Außerdem ist es extrem gesund!
Drolligerweise bekommt das handgefertigte Leinöl bei aller Reinheit keinen Biostempel. Nebenan, wo ebenfalls Öl hergestellt wird, allerdings nicht im Keller auf die althergebrachte Weise, sondern im gefliesten Werksbetrieb, darf der Begriff Bio verwendet werden. Der Ölmanufakteur, der die Herstellung moderierte, tat eine Menge, um dieses Handwerk im besten Licht stehen zu lassen und die Qualität des Öles spricht dafür.
Im nächsten Raum besichtigt man eine Sägemühle, die auch einst von den Mühlrädern angetrieben wurde. Ebenfalls sehr eindrucksvoll. Auch wenn der Begriff der Sägemühle seit der Pflichtlektüre von “ Werner Holt“ etwas unappetitlich besetzt ist.
Besucherinformationen und Schauvideos findet man unter dem Link zur Windmühle.