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Der kleinkriminelle Aspekt beim Reisen durch Italien

Dem Italiener hängt das Klischee nach, ein bisschen kleinkriminell zu sein. Ein Ruf, den er sich mühsam und ehrlich erworben hat und den er kämpferisch pflegt. Mir begegnet diese ehrwürdige Tradition an der ersten Tankstelle, die ich in Italien anfahre. Die Spritpreise liegen in Italien zur Zeit an der Autobahn bei 2 Euro. Selfservice im Inland ist deshalb eine gute Möglichkeit zu sparen. 1,60 € soll der Tankspaß hier kosten. Ich besuche die nächste freie Zapfsäule in Toscolano, gleich am Morgen der Weiterreise. Mein Versuch, die Geldkarte als Zahlungsmittel zu verwenden, blockt der Computer, nachdem er sich meine Geheimzahl hat herausgeben lassen, ab, mit der Bemerkung: “Keine Verbindung”. Die zweite Möglichkeit, die mir das Gerät anbietet, ist einen gewissen Geldbetrag zu investieren und dann zu tanken. Da der Tank groß und schon gut geleert ist, denke ich, fünfzig Euro sind der angemessene Beitrag.
Den Fünfzig Euro-Schein nimmt der Apparat ohne weitere Nachfrage. Ich beginne zu Tanken. Bei 35 Euro bricht der Tankfüllstutzen seine Tätigkeit ab. Komplett voll ist der Tank allerdings noch lange nicht. Ich stelle mich naiv vor den Transaktionscomputer. Es gibt keine Wechselgeldklappe, wie ich bemerke. Dass er kein Wechselgeld zurück gibt steht aber auch nirgends. Jedenfalls nicht so, dass ich es lesen könnte. Mit der Quittung, die der Kasten ausspuckt, besuche ich das kleine Bistro auf dem Tankstellengelände. Die Kellnerin winkt ab, als sie meine Quittung sieht. Mit der Tankstelle habe sie nichts zu tun, meint sie.
Was bleibt mir übrig, als weiter zu fahren. Da ich Nichtraucher bin, besitze ich nicht mal ein Feuerzeug, um die Tankstelle abzufackeln.
Die Fahrt geht weiter durch kleine Orte mit attraktiven Häusern und mondänen Anwesen, deren Finanzierung sicher auch durch dumme Touristen an Zapfsäulen gesichert bleiben wird.

Juni 11, 2018 Der Fahrtenschreiber

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