Spreewald Marathon 2016
16. April 2016
Ein scheußliches Wetter, wie das am Samstag konnte die Stimmung bei den Hunderten Teilnehmern des Spreewald Marathons nichts anhaben. Laufen, Radfahren und Paddeln zwischen Lübbenau, Lübben und Burg auf verschieden langen Parcours war angesagt. Hier ein Überblick über die verschiedenen Radstrecken:
Respekt und Achtung für jeden, der da heute egal welche Strecke durchgehalten hat.
Während die einen durch den Regen radelten,
tat Eurosport-Moderator Ulli Jansch, was er am besten kann: unermüdlich kommentieren und jeden, den er anhand der Starterliste ausfindig machen konnte, persönlich bei Erreichen der Ziellinie namentlich zur geleisteten Heldentat gratulieren.
Ein fröhliches Fest, an dessen Rand sich die Gastlichkeit des Spreewaldes beweisen konnte und es auch tat. Mit Schmalzstulle und Radfahrerkleidung standen die durchnässten Helden am Ende auf der Schlossinsel von Lübben, abgekämpft und mit einem Strahlen auf den Gesicht.
Spreewald Marathon 2016
16. April 2016
Sonntag sind die Läufer am Start. In Burg/Spreewald starten Läufer in verschiedenen Kategorien. Das geht bis zum Halbmarathon über 21 km und dem klassischen Marathon über 42 Kilometer. Die ganze Ortschaft und einige Kilometer Straße in Burg und Umgebung sind für den Marathon gesperrt. Das Getrommel der Stimmungsmachenden Trommeltruppe schallt durch den Spreewald wie das dumpfe Trommeln unbekannter Stämme im afrikanischen Dschungel zur Zeit Tarzans.
Wieder moderiert Ulli Jansch von Eurosport das Geschehen und zahlreiche kulinarische Botschafter der Region versorgen Publikum und Sportler mit allem, was der Spreewald und die Lausitz zu bieten hat.
Mit einer Zeit um die 2 Stunden 40 Minuten, ist der Spreewaldmarathon auch sportlich keine flache Nummer. Hier der Sieger Gerrit Wegener vom Verein Die Laufpartner.
Organisation und Publikum ist hier eine sportliche, wie auch überregional bedeutende Veranstaltung gelungen. Die Sportler kamen aus allen Teilen Deutschlands und auch aus dem Ausland war manch Teilnehmer zu entdecken.
Auch an Teilen der Ortsgestaltung ist nichts auszusetzen.
Radtour im Spreewald
18. April 2016
Heute war mal eine Radtour durch den Spreewald dran. Gegenden, die wir bisher nur mit dem Blick aus dem Paddelboot kannten, erschlossen sich heute vom Fahrrad aus. Es ist noch feucht auf den Wiesen und der Frühling kommt nur mit mühe in Schwung. Aber deutlich sind die Spuren des erwachenden Jahres doch. Manch Baum bemüht sich, grün auszutreiben und die Tierwelt ist bereits sehr aktiv.
Störche stehen auf den Feldern. Eine Kolonie Kraniche rastet auf einer Feuchtwiese im nördlichen Spreewald. Nachts schlägt bereits die erste Nachtigall vor unserem Schlafzimmerfenster und beim Vorbeifahren an einem alten Bauernhof startet die erste Schwalbe durch.
Im Innern des Nördlichen Hochwalds ist der Radweg eine Katastrophe. Alte Betonschwellen, dreißig Zentimeter breit und 1,20 auf die Wegbreite gehend ziehen sich als rumpelnde Straße auf knapp 10 Kilometern durch Wald und zwischen den Wiesen entlang. Die Aufmerksamkeit ist also vor allem auf das Radfahren und den Weg gerichtet. Trotzdem muss ich abbremsen, als ich einen Schatten über mir bemerke. Kaum 10 Meter über mir schwebt ein Rotmilan und beäugt das Treiben im Gras. An anderer Stelle fliegt ein weißer Greifvogel aus einem Baum auf, wahrscheinlich ein Mäusebussard.
Die Tierwelt ist allerdings auch in Gehegen als auf Frühling gepolt zu erkennen. Kleine Lämmer lärmen niedlich herum und biologisch unbedenkliche Rasenmäher halten die Wiesen kurz.
Nur die Gaststätten an den Fließen sind noch etwas verschlafen. Selten verirrt sich ein mutiger Aprilpaddler an die Anlegestellen und auch Radfahrer sind noch einigermaßen selten. An Wotoschka und Polentzschänke, wo sonst Geträller, Geschnatter und Geschirrgeklapper herrscht, sitzen wir als beinahe einzige Gäste und genießen die Ruhe des Waldes und des plätschernden Wassers.
Lediglich in Lehde, dem Museumsdorf mitten im Spreewald, herrscht der übliche, wenn auch noch verhaltene Andrang an Besuchern, die mit den Kähnen aus Lübbenau hierher gestaakt wurden, um sich bei Bier und Brause, Bockwurst und Kartoffelsalat mit einer authentisch wirkenden Kulisse beglücken zu lassen.
Die Runde endet nach knapp 60 Kilometern auf unserem Spreewaldhof, wo wir mittlerweile nicht mehr die einzigen Gäste sind. Ein frisch eingetroffenes Pärchen von der Ostsee freut sich so über die kleine Terrasse am Flüsschen, dass es uns spontan auf ein Getränk an Ort und Stelle einlädt.
Den Abend beschließt ein die Müdigkeit begünstigender Blick in das hiesige Fernsehprogramm:
Die Sumpfdotterblume
19. April 2016
Frühkindliche Prägungen begleiten den Menschen meist sein Leben lang. Als ich in den Kindergarten geschickt wurde, bläute man mir ein, meine Jacke, das Handtuch, die Brotbüchse immer dort an den Haken zu hängen, über dem eine Sumpfdotterblume klebte. "DU BIST EINE SUMPFDOTTERBLUME" ermahnte mich Frau Schosch immer dann, wenn ich wieder mal nicht wusste, wer ich war und wo ich mich aufzuhängen hatte.
Seit dem schaue ich im Frühjahr immer wieder an Flussläufen und Seeufern nach, ob denn die goldenen Sumpfdotterblumen schon leuchten, um sie zu begrüßen. Schließlich bin ich ja selber eine.
Hier im Spreewald stehen die Sumpfdotterblumen bereits strahlend schön an den Ufern.
Straupitz und die Schinkelkirche
20. April 2016
Der Spreewald wird im von drei großen Hauptwasseradern durchzogen. Da ist die Spree, die als Hauptspree durch das ganze Gebiet fließt und sich als Hauptwasserarm durch die Wiesen zieht und sich in zahllose kleine Wasserläufe auffasert. Südlich begrenzt der Arm des Südumfluters den Biosphärenpark. Nördlich ist es der ebenso breite Nordumfluter mit seinen Deich und den breiten Überschwemmungswiesen.
Ein paar Kilometer nördlich davon befindet sich die Gemeinde Straupitz, die über drei bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten verfügt.
Zum einen ist da das alte Gutshaus, dass heute als Schule genutzt wird.
Dann gibt es die Dorfkirche, die in klassizistischer Bauweise Mitter des 19. Jahrhunderts nach Bauplänen von Schinkel errichtet wurde. (Informationen über den Bau und die Kirche findet ihr im folgenden Wikipedia-Beitrag: Dorfkirche Straupitz).
Die dritte Sehenswürdigkeit ist die Holländermühle, in der Mehl-, Öl- und Sägemühle vereint sind. Über die gibt es in einem weiteren Blogbeitrag ein paar mehr Informationen.
Straupitz und die Windmühle
20. April 2016
Wenn man den Nordumfluter überquert, kommt man, so man den halbwegs unverstellten Wanderschildern folgt nach Straupitz. Dort gibt es eine schöne Kirche im Schinkelstil (siehe Blogbeitrag) und eine Holländermühle.
Dieses technische Denkmal ist weitgehend betriebsbereit
und ist in der Lage als Kornmühle, als Ölmühle und als Sägemühle zu arbeiten. Der Betrieb läuft in etwa wie vor 100 Jahren - mit Einschränkungen und Verbesserungen. Die Kornmühlezeigt den ganzen Weg von der Lieferung des Korns, bis zur Fertigstellung verschiedener Mehlqualitäten. so kann man durch die alte Mühle klettern und anhand der alten Mühlentechnik einen Eindruck vom harten Tagewerk eines Müllers bekommen. Die alten Maschinen faszinieren und zu besonderen Anlässen wird die Mühle auch als Schaumühle in Betrieb genommen, um live zu zeigen, wie alles funktioniert. Interessante, wie beängstigende Maschinen stehen dort zur Ansicht.Man denke nur an das Ende von Max und Moritz oder betrachte sich eine Maschine mit dem Namen Sackklopfer.
Im Moment allerdings steht das Mühlwerk still, denn ein Flügel muss zur Reparatur nach Holland.
Im Keller befindet sich die Ölmühle, die aus Leinsamen Leinöl herstellt. Im Handbetrieb und kaltgepresst. Das ist ein ziemlicher Aufwand und ebenso kompliziert, wie die Mehlherstellung. Da Rührwerk und Druckerzeugung konstante Kraft benötigen, hat man schon in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf Elektrobetrieb umgestellt. Trotzdem sind die Maschinen beeindruckend und die Qualität des handgefertigten kaltgepressten Leinöls bemerkenswert. Manche mögen das Öl vielleicht nicht. Für mich, der ich mit dem Öl aufgewachsen bin, ist ein gutes Leinöl Goldwert. Außerdem ist es extrem gesund!
Drolligerweise bekommt das handgefertigte Leinöl bei aller Reinheit keinen Biostempel. Nebenan, wo ebenfalls Öl hergestellt wird, allerdings nicht im Keller auf die althergebrachte Weise, sondern im gefliesten Werksbetrieb, darf der Begriff Bio verwendet werden. Der Ölmanufakteur, der die Herstellung moderierte, tat eine Menge, um dieses Handwerk im besten Licht stehen zu lassen und die Qualität des Öles spricht dafür.
Im nächsten Raum besichtigt man eine Sägemühle, die auch einst von den Mühlrädern angetrieben wurde. Ebenfalls sehr eindrucksvoll. Auch wenn der Begriff der Sägemühle seit der Pflichtlektüre von " Werner Holt" etwas unappetitlich besetzt ist.
Besucherinformationen und Schauvideos findet man unter dem Link zur Windmühle.
Burg / Spreewald
24. April 2016
Burg im Spreewald ist ein beliebter Ort zum Ausspannen. Hier gibt es Hotelanlagen, Ferienwohnungen und Pensionen im Grünen. Die meisten verfügen über genug Grundstücksfläche, um sich den Nachbarn weit genug vom Leib zu halten. und wenn sie doch mal recht dicht aufeinander hocken, ist wenigstens ein Fließ oder Flusslauf dazwischen.
Der Name Burg stammt aus dem wendisch/sorbischen. Offensichtlich leitet er sich von dem Begriff Borken ab, der im slawischen soviel wie Fischeimer bedeutet. Die Fischer verkauften ihren Fisch frisch aus dem Eimer, dem Borken. Da kommen die Borker, hieß es wohl, wenn sie mit ihrem Fang erschienen. Das wurde später ins germanische Burger abgewandelt. Also kamen die Burger aus Burg. Klingt irgendwie logisch Inzwischen hat Burg Bäderstatus, aber den Namen Bad Burg wollte keiner. Bad Fischeimer hätte wohl besser geklungen.
Mehr Informationen über die Geschichte des Ortes finden sich unter diesem folgenden Link des Ortes Burg.
Zur Erholung reicht es sich ein Fahrrad unter den Hintern zu spannen oder durch die Weiten des Spreewalds zu laufen. Immer finden sich idyllische Orte zu verweilen und Tiere, die man anstaunen kann.
Oder man setzt sich in ein Boot, paddelt selbst oder lässt sich von erzählfreudigen Kahnfahrern durch die Flusslandschaft schippern.
Dabei kann man die Flusslandschaft betrachten, die gerade im aufkeimenden Frühling besonders schön ist. Wenn über einem ein Storch schwebt, dann ist es einfach nur schön. Und wenn man unvermittelt vom Boot aus in die aufmerksamen Augen eines Waldkauzes schaut, ist man als Städter einfach nur noch offenen Mundes erstaunt.
Burg / Spreewald - Bismarkturm
24. April 2016
Ein monumentales Bauwerk in Burg ist der Bismarckturm. Bismarcktürme stehen an vielen Orten in Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, Frankreich selbst in Russland sind noch einige erhalten. Verehrer des Deutschen Reichskanzlers haben den Bau dieser Denkmäler seit 1869 angeregt. 240 wurden gebaut. Über 170 sind noch erhalten. Über Sinn und Zweck dieser Türme kann man sich nochmal gesondert Gedanken machen. Beeindruckend sind diese Türme allerdings schon.
Der Turm in Burg ist knapp 30 Meter hoch und wurde zwischen 1915 und 1917 gebaut, also mitten in den Wirren des Ersten Weltkrieges. Ausführlich informiert der folgende Wikipediabeitrag über den Bismarckturm in Burg.
Nochmehr erfährt man über diesen Turm und über das Phänomen der Bismarcktürme auf einer Website, die sich ausschließlich diesen Türmen widmet.
Die Aussicht vom Turm ist eher unspektakulär, da man über eine weite ebene Fläche von Baumkronen blickt und nur bei sehr gutem Wetter die Kuppel vom Tropical Island oder der eher uninteressanten Skyline von Cottbus ansichtig wird.
Burg / Spreewald - Wanderung am Nordumfluter
24. April 2016
Eine Wanderung über den Nordumfluter hinaus bringt uns in ein Waldgebiet, in dem sich ein See versteckt. Die Ecke trägt den etwas schwer auszusprechenden Namen Byhleguhre-Byhlen, auf niedersorbisch Běła Góra-Bělin. Dabei geht es durch so wundervolle Orte, wie Mühlendorf und Siedlung. In ersterem brütet ein Storchenpaar und Schafe blöcken im Konzert. Im zweiten steht ein Bäckerwagen an der Straße und beliefert die sechs Einwohner. Schäferhunde bewachen die Zäune. Der Byhleguhresee besitzt ein nettes Hotel und ein Restaurant, das allerdings nur am Wochenende öffnet. Die Uferwanderung führt selten direkt am See entlang. Manchmal geht es über einen Damm, dann wieder über Felder und später hinter einem breiten Streifen aus Feuchtwald, der wie ein Mangrovenwald in Louisiana wirkt. Möwen kreischen auf dem See.
Im Kampf gegen den internationalen Tourismus haben besorgte Bürger effektive Maßnahmen ergriffen,um den Fremden zu verunsichern. Dank modernem Wandernavi und altmodischer Karte, können wir dieser Falle entgehen.
Diese riese Baumleiche ist eine Eiche,die immer noch auf den Namen Florentine hört. 8,15 m ist der Bauchumfang dieser alten Stieleiche. Die Keimzeit dieses Baumes wird etwa auf das 12. Jahrhundert datiert. Bis in die Sechsiger Jahre des 20. Jahrhunhderts lebte dieser Baum und galt als stärkster Baum des Spreewalds.