Sächsische Schweiz im Herbst
09. Oktober 2010
Tach auch. Jetzt sind wir mal für ein paar Tage in die Sächsische Schweiz gefahren. Urlaub, Wandern, Abschalten. In der Sächsischen Schweiz war ich schon seit Jahren nicht mehr. Genau genommen bin ich das letzte Mal durch den Nationalpark gewandert, als er noch keiner war. 1983 mit ein paar Leuten aus meiner Lehre. Das ist wirklich lange her. Es ist erstaunlich schön hier, wunderbare Aussichten, romantische Herbstwaldimpressionen, Felsen, und noch immer zieht die Jugend am Wochenende in den Wald um zu campen und zu boofen und die Felsen hinauf zu kraxeln. Trotz der Unwetter der letzten Monate sieht alles schick aus. Besonders die Häuser an der Elbe, die öfter mal leiden, bekommen regelmäßig einen neuen Putz. Immer wenn eine Flut weg ist. Ein paar Bilder von unserer heutigen Wanderung gibt es hier zu sehen.
Bad Schandau
10. Oktober 2010
Ein weiterer Tag im Elbsandsteingebirge endet. Heute gab es nur eine kleine Wanderung und dafür ein Erholtag in der Therme. Hier nennen sie diese Toscana-Therme - warum ist mir nicht ganz klar. Das Saunaangebot ist recht dürftig, baden geht so, lediglich der Liquid-Dom ist ganz appart. Bei leiser Musik in salzigem Wasser treiben. Ringsherum dunkel, außer ein paar Schattenspiele.
Draußen kann man auch schwimmen. Ringsherum färben sich die Elbhänge herbstlich und der Fluß strömt in unmittelbarer Nähe herum. Bei dem großen Hochwasser 2002 war die Therme gerade fertiggestellt. Zwei weitere Jahr brauchte man um die Schäden zu beseitigen. In Bad Schandau kann man überall die Hochwassermarken sehen, die den Ort seit Jahrhunderten bedrängten. So hoch wie 2002 war es noch nie und wenn man durch den Ort wandelt kann man sich kaum vorstellen, dass das alles unter Wasser stand. Heute ist es jedenfalls trocken.
Im Ort, in dem wir wohnen - 200 Meter oberhalb Bad Schandaus gibt es einen Aussichtsturm von dem man auf die umliegenden Felsen und Berge schauen kann. Das ist recht nett.
Burg Weesenstein
11. Oktober 2010
Entlang der Elbe fließen einige kleine Bächlein, die wenn sie nach Regen und Schnee überfüllt sind ein bisschen Wilde Sau spielen. Manch Hochwasser hat die malerisch von einem Bächlein durchzogenen OrtE und Schlossgärten verwüstet. So auch den Garten des Schlosses Weesenstein. Gut; dass sich Grünzeug einigermaßen schnell erholt, wenn man es pflegt. Weesenstein ist ein sehr erfreuliches Barockschlösschen. Viele bunte Mauermalereien und eine angenehme Innenarchitektur und - einrichtung. Eins von den Wohnschlösschen. Allerdings kommt die Geschichte des Schlosses, seiner Besitzer und der Region auch nicht zu kurz. Angenehm auch, dass man allein durch die Räume wandeln kann. Erklärt ist alles auf Schautafeln und nicht hinter jeder Wand lauert ein Sicherheitsbeamter. An die allgegenwärtigen Videoüberwachungssysteme hat man sich in dem Land ja inzwischen gewöhnt.
Bemerkenswert ist die Wasser-Mühle, die heute noch Mehl aus eigener Produktion anbietet und in der angeschlossenen Bäckerei ganz zauberhaftes Brot backen lässt.
Wanderung durch den Höllengrund
11. Oktober 2010
Den ganzen Tag über hielt sich der Nebel. Es war kälter als in den letzten Tagen und feuchter. Trotzdem wandern gehen. Da sind wir nicht die einzigen. Es sind Ferien und da wandern Familien mit Kleinstkindern über Rathen auf die Bastei. Die Bastei lassen wir links liegen. Schon von weiten klingt es wie ein Rummel und der Weg dorthin ist voll wie die Fanmeile. Hinauf ging es durch die Schwedenlöcher, einem Aufstieg durch wildes Felsland. Über 1000 Stufen aus Stein, Waldboden und Holz waren zu bewältigen.
Der Weg nach Wehlen hinab führt durch den wilden Höllengrund. Auch hier dunkle Felsen die wie Riesen über uns stehen.
Der letzte Weg bis Wehlen durch den Wehlgrund ist wieder gezeichnet von Unwetterschäden.
In Wehlen gibt es keinen vernünftigen Kuchen, also fahren wir wieder nach Bad Schandau zurück, setzen mit der Fähre über und gehen gemütlich essen.
Dresden
12. Oktober 2010
Heute stand also ein Ausflug nach Dresden auf dem Programm. Da es morgens noch neblig war fuhren wir nicht wie geplant mit dem Schiff sondern mit der Bahn. Bis zur Einfahrt in den Hauptbahnhof war auch alles noch so, wie ich es kannte. Schließlich habe ich dort mal gewohnt, gleich hinterm Bahnhof. Doch wie groß war das Erschrecken, als schon mit dem Austritt aus dem Bahnhof die Frage laut wurde, ob das nicht eine andere Stadt ist. Alles ist mit Geschäftsneubauten, Läden und Einkaufspassagen zugepfalstert. Erst am Altmarkt erkannte ich die Stadt in Teilen wieder. Wiederaufbau der zerstörten Innenstadt ist ja nach 60 Jahren völlig legitim, aber warum denn so häßlich? Die Fotos zeigen einen nostalgisch verfärbten Blick auf die Gebäude, die den alten Zeitgeist mit dem neuen kombinieren. Rekonstruiertes Barock.
Die Gemäldegalerie war allerdings wieder ganz nett, auch wenn man nach einer Stunde Bildermüde wird und wieder geht.