Category Archives: Amalfiküste

Sonntags übern Berg

Wandern zu den Kapellen rund um den Monte Falerio

 

Monte Falerio

Der Monte Falerio schaut uns jeden Morgen beim Frühstück zu. Es handelt sich dabei um einen Felsenkegel, der sich auf 650 Meter aus dem Meer hebt. Für den Wanderer ist er nicht ohne Weiteres zu erklimmen. Trotzdem verirren sich von Zeit zu Zeit Kletterer auf den Felskegel, von dem die Aussicht sicher phänomenal ist. Um das Massiv herum und auch entlang der größeren Felsen oberhalb der Amalfiküste ziehen sich zahlreiche Wanderwege, deren Ausschilderung allerdings eine gewisse Kreativität in der Auslegung erfordert.
In der größten Mittagshitze machen wir uns auf den Weg. Der Wanderweg, der hinter dem Haus entlangführt und die Nummer 303a trägt, schlängelt sich zunächst an noch abgelegeneren Gehöften, als dem Unsrigen vorbei.

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Amalfi

Das Herz der Küste

Blick auf Amalfi

Wir wollen nach Amalfi, dem Ort, der dieser Küste den Namen und das Gesicht gibt. Das wollen wir mit dem Bus versuchen, denn vom Autofahren auf der Amalfitana, der berühmten Küstenstraße rät uns jeder Reiseführer ab. Von Raito aus, dem Bergort, der unterhalb unserer Unterkunft im noch kleineren Örtchen Albori liegt, verkehrt ein Bus nach Vietri sul Mare ins Tal hinab. Wann wissen wir nicht. Wir wandern also die eineinhalb Kilometer hinab nach Raito, geben der Verkäuferin im Tabacchi-Laden ein paar Euro für die Fahrkarten und setzen uns an die Haltestelle, die wir am Abend vorher ausfindig gemacht haben. Neben uns liest ein Herr, gepflegt, Anzughose, Sommerhemd in der Gazetta della Sport. Das geschätzte Alter des Herren liegt bei kurz vor der Pensionierung. Als der Bus kommt und wir uns in diesen hineinstürzen wollen, guckt er uns kurz an, erkennt unseren Touristenstatus und hält uns vom Einsteigen ab. Der Bus fährt über den Berg ins Nachbardorf und nicht nach unten und ins Nachbardorf wollen wir ganz sicher nicht. Das erklärt er uns im zügigen Italienisch, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, ins Englische oder Deutsche zu wechseln.

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Kleines Haus am Hang

Aussischt nach unten
Blick nach oben

Unsere Unterkunft liegt relativ weit oben am Berg in Albori, eines der Pui belle Dörfer von Italien. Dreihundert Meter Wanderweg müssen wir laufen, bevor wir überhaupt im Ort sind. Dann nochmal eineinhalb Kilometer bis in den Nachbarort Raito hinab, in dem es Fahrkarten, Brot und Obst gibt, wenn die kleinen Läden geneigt sind, offen zu haben, was morgens ist und dann noch mal am späteren Nachmittag – allerdings nicht am Montag.

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Komm ein bisschen mit nach Italien …

Wie viele hunderttausende Westdeutsche zog es auch meine Großeltern in den ausklingenden Wirtschaftswunderjahren in der Urlaubszeit nach Italien. Sie packten erst den Gogo, später den Käfer so voll es ging und rollerten über die Alpen hin in das Land, wo die Zitronen blühen, im Kopf die Italienschlager der bis heute wunderbaren Caterina Valente. Manchmal schickten sie Ansichtskarten in den Osten, wo wir Empfänger dann “Oohs und Aahs” von uns gaben und manchmal auch ein “Scheiß Osten – kannste nich hin”. Ich versuchte, bessere Details aus den Ansichtskarten zu beziehen und betrachtete sie mit einer Lupe. Ganz dicht, damit der Rand und auch das “Gruß aus … ” nicht zu sehen war, vertiefte ich mich und dachte manchmal tatsächlich, so in diese Gegend einzutauchen.

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