In den Ruinen des Altertums – Ein Besuch in Pompeij
Wir betreten eine andere Zeit, eine andere Welt, eine andere Kultur. Nun, vielleicht tun wir das auch nicht so richtig, denn letztlich spazieren wir in Pompeji durch einen touristisch zurecht gekneteten Arbeitsplatz von Archäologen und Geschichtswissenschaftlern, denen es viel lieber wäre, der Tourist würde einfach nur das Geld spenden, dass sie für ihre Arbeit benötigen und sich ansonsten von ihrer Spielwiese fernhalten. Wissenschaftler haben es gern ruhig und einsam, damit sie nachdenken und unbeobachtet vor sich hin murmeln können. Der Blick durch das Loch in einer Plane, hinter der ein junger Vollbartträger mit einer Lupe am Auge eine kleine Tonscherbe betrachtet und leise faselt, bestätigt das Klischee.
Über das Leben und die Einwohner in Pompeji und dem Untergang der Stadt ist erstaunlich viel überliefert. Die Explosion des Vesuv kam nach neueren Erkenntnissen nicht ganz plötzlich. Erdbeben beunruhigten die Einwohner nur bedingt, aber bereits Monate zuvor. Erst als aus dem Berg Wolken aufstiegen, war zumindest Plinius der Ältere etwas überrascht, denn bis zu diesem Zeitpunkt hat niemand den Berg für einen Vulkan gehalten.